Grossprojekt in Einigen

Wird Einigen überstrapaziert?

55 Wohnungen im Naherholungsgebiet direkt neben zwei Naturschutzgebieten! Das klingt nach einem Projekt, welches keine Chance hat. Spiez möchte aber genau so ein Projekt in der Bäuert Einigen umsetzen.

Martina Käser, Mitglied des Grossen Gemeinderats begründet ihr entschlossenes “Nein” zu diesem Projekt:

“Verdichtetes Bauen macht durchaus sinn, aber doch nicht an diesem Ort! Die Natur wird durch diesen Bau überbelastet und überbeansprucht! Aufgrund der Kompromisse beim Naturschutz sind zudem nur Balkone nach innen und keine Sitzplätze geplant, so dass die Anwohner die Aussicht vor allem auf die davor stehenden Boote haben, welche auch noch jeden Sonntag im Sommer für viel Verkehr rund um das Gebäude sorgen.

Bereits mit dem Bau des Delta Parks gingen viele öffentlich zugängliche Grünflächen für die Einiger Bevölkerung verloren. Bei 55 zusätzlichen Wohneinheiten direkt im Naherholungsgebiet wird die noch verbleibende Fläche von noch mehr Menschen genutzt. Macht das Sinn in einem Naherholungsgebiet?

Die Naturschutzorganisationen haben zähneknirschend zugesagt dank kleiner Eingeständnisse. Es blieb aufgrund des rechts- und zonenkonformen Projektes wohl keine andere Wahl, auch wenn sie das Projekt als problematisch bezeichnen für die Naturschutzgebiete. Gerade Hauskatzen können zu einem grossen Problem für die Vögel werden.

Das Gebiet befindet sich im Pufferzonenbereich eines Flachmoors und einer Aue von nationaler Bedeutung. Da frage ich mich schon: Wurde das Amt für Natur des Kanton Bern bzw. das Bundesamt für Natur mit einbezogen? Wurde ein Gutachten der Eidgenössischen Natur-und Heimatschutzkommission ENHK verlangt?

Dieses Projekt ist überdimensioniert! Die grüne Spiezer Bucht konnte vor Jahren vor Überbauung geschützt werden. Nun soll die grüne Einiger Bucht überstrapaziert werden. Da sage ich klar Nein.”

Martina Käser, EDU Spiez